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Komorowski ist Präsident

Die am Sonntag stattgefundene Stichwahl wurde jetzt, wenn auch knapp, zugunsten des Liberalen Bronislaw Komorowski entschieden. Nach der Auszählung von 95% aller Stimmen, stand die Entscheidung für Komorowski, mit 52,63 Prozent der Stimmen fest. Sein Kontrahent, Jaroslaw Kaczynski, der Bruder des verstorbenen Präsidenten Lech Kaczynski, erhielt 47,37 Prozent. Jaroslaw Kaczynski bewahrte Haltung und gratulierte dem neuen Staatsoberhaupt. Auch die deutsche Bundesregierung schloss sich den Glückwünschen an, und Außenminister Guido Westerwelle äußerte: „Die souveräne Entscheidung des polnischen Volkes für Bronislaw Komorowski ist ein starkes pro-europäisches Signal“.

 

Atomreaktor an deutscher Grenze noch nicht vom Tisch

Der eventuelle Bau eines Atomkraftwerkes an der brandenburgischen Grenze zu Deutschland, ist für die polnische Regierung offenbar, trotz gegebener Versprechen, noch nicht vom Tisch. Eine schriftliche Zusicherung, liegt jedenfalls bis jetzt nicht vor. Erschwerend wirkt sich hier, auch die offizielle Politik der amtierenden Bundesregierung aus, die sich, entgegen der aktuellen Laufzeitverträge, immer wieder für eine Verlängerung der Laufzeiten deutscher Atomkraftwerke ausspricht. Das untergräbt natürlich die Bemühungen der brandenburgischen Landesregierung, bei der Bitte an Polen um ein Absehen von den geplanten Bauvorhaben.

Umweltministerin Anita Tack (Linke) beschwerte sich heute im Landtag, dass die ständigen Diskussionen um eine Verlängerung um bis zu 28 Jahre, die Argumentation gegenüber dem Nachbarland unnötig erschwert. Die AKW-Pläne Polens sind für die Umweltministerin Brandenburgs natürlich problematisch, trägt Brandenburg für den Fall eines Reaktorunglücks, doch die gleichen Risiken wie die Betreiber in Polen. Durch die Befürwortung der Deutschen CDU/FDP-Regierung entsteht in Polen der Eindruck, dass eine Entscheidung für den Standort an der deutschen Grenze, keine nennenswerten diplomatischen Schwierigkeiten nach sich ziehen würde. Dies sollte, im Interesse nicht nur der Brandenburger, vermieden werden.

 

Deutsch – Polnischer Schüleraustausch

Es sind die vielen kleinen Projekte, die in unermüdlicher Arbeit von den Kommunen und Aktivisten, für eine bessere Verständigung zwischen Deutschland und unserem Nachbarland Polen sorgen. Und was dabei herauskommt, ist nicht nur ein besseres Verständnis, sondern oftmals auch eine Menge Spaß. Den hatten jetzt auch die Schüler der Erich-Kästner-Schule Northeim, beim Besuch ihrer Partnerschule „Specjalny Osrodek Szkolno-Wychowawczy“ im polnischen Czluchow/Schlochau. Das mochte auf Anhieb für die deutschen 7-9 Klässler schwer auszusprechen gewesen sein, dem Vergnügen beim Treffen mit den polnischen Schülern hat das keinen Abbruch getan. Nach der obligatorischen Stadtbesichtigung, und einem gemeinsamen Sport-Unterricht, amüsierten sich deutsche und polnische Schüler gemeinsam beim Grillen am See und einem Disko-Abend. Auch die sprachlichen Barrieren wurden schnell überwunden und die Kids aus Deutschland wären am liebsten noch länger da geblieben. Und das sie im Herbst, wenn die polnischen Schüler nach Northeim kommen, diesen einen ebenso herzlichen Empfang bereiten, ist Ehrensache.

 

Ein Urlaub in Polen lohnt sich

Wer trotz kleinem Budget seinem Fernweh nachgeben möchte, für den bietet sich ein Sommer-Urlaub in unserem Nachbarland an. Für durchaus moderate Preise kann man sich hier zum Beispiel an der polnischen Ostsee bei exquisitem Service verwöhnen lassen. Da es die deutschen Touristen in den vergangenen Jahren mehr zu, inzwischen teuren und überlaufenen Fernzielen lockte, sind die Ferienorte in Polen den Deutschen noch weitestgehend unbekannt. Doch die polnische Regierung hat das Potential, dass das historische kulturelle Erbe Polens darstellt, längst erkannt und fördert die Tourismusbranche. Viele Kulturveranstaltungen, oft von Weltbedeutung, werden hier in den großen Kuluturzentren wie Warschau, Krakau und Gdansk organisiert. Darüber hinaus hat das Land auch noch einen großen Bestand an Naturbelassener Umwelt, in der besonders Wellnesshotels und Kurbäder zu finden sind. Das noch wenig von ausländischen Besuchern frequentierte Seebad Ustka, gehört beispielsweise mit seinen breiten Sandstränden, zu einem der schönsten Bäder an der Ostseeküste. Vergleichende Untersuchungen von Interpol haben ergeben, dass Polen für Touristen sogar noch sicherer ist, als die Schweiz. Die geringe Entfernung macht es dem Interessierten auch möglich, sich kurzfristig für ein verlängertes Wochenende, von den Annehmlichkeiten der polnischen Urlaubsziele zu überzeugen.

 

Präsidentenwahl in Polen

Wenige Wochen, nachdem bei dem Absturz eines polnischen Regierungsflugzeuges bei Smolensk, ein großer Teil der polnischen Regierung starb, muss Polen jetzt einen neuen Präsidenten wählen. Das ist nicht leicht. Viele Polen übertragen ihre Loyalität gegenüber dem verstorbenen Staatspräsident Lech Kaczynski auf dessen Bruder Jaroslaw Kaczynski. Der eigentliche Favorit Bronislaw Komorowski hat es etwas schwer, gegen den Mitleidsbonus anzukommen. Echter Wahlkampf ist aber unter dem Schock des Unglücks für beide Seiten kaum möglich. Dazu kommt, dass der Kampf gegen das Hochwasser ganz Polen in Atem hielt. Vor allem die jungen Wähler sind noch unentschlossen. Vielen geht es wie der 20-jährigen Studentin Katarzyna: „Ich finde es schon lange schwer, in der polnischen Gesellschaft Vorbilder für mich zu entdecken, Menschen, die man mit gutem Gewissen zum Präsidenten wählen kann“.