Monatelang hatte ein Gedenkkreuz für den bei einem Flugzeugabsturz verunglückten ehemaligen Staatspräsidenten Polens, Lech Kaczynski, für Unruhe in Polen gesorgt und die Bevölkerung gespalten. Dabei war es nicht das Kreuz selbst, sondern der Standort vor dem Präsidentenpalast, der Empörung und Widerstand hervorrief. Darin sahen viele Polen eine Missachtung der Trennung von Kirche und Staat – eine überraschend starke Reaktion, für ein Land, indem sich fast 90 Prozent der Einwohner als römisch-katholisch bezeichnen. Jetzt wurde das Kreuz, unter dem Protest einiger Hundert Befürworter des bisherigen Standorts, von seinem Platz vor dem Präsidentenpalast entfernt und in eine Kapelle gebracht. Von dort soll es später in die nahe gelegene St.-Anna-Kirche versetzt werden, wie es eigentlich von Anfang an geplant war. Anfang August hatten National-katholische Demonstranten mit einer Blockade die Umsetzung verhindert, was zu einem Landesweiten Streit über das Verhältnis von Staat und Religion geführt hatte. Der Bruder des verstorbenen Präsidenten, Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski, nahm am Protest gegen die Entfernung des Kreuzes teil und beschwerte sich über den Umgang, mit diesem christlichen Symbol. Aber damit vertritt er nicht die Mehrheit der Polen. Nach einer aktuellen Umfrage des Institut GfK Polonia, sind 77 Prozent der Bevölkerung mit der Versetzung des Kreuzes zufrieden. Nur 10 Prozent sprachen sich direkt dagegen aus.
Archiv der Kategorie: Aktuelles
Vertriebenen-Präsidenten beleidigt ehemaligen polnischen Außenminister
Schon wieder hat die Vertriebenen-Präsidentin, Erika Steinbach (CDU), einen Eklat verursacht. Anlässlich eines Interviews, dass sie dem ARD-Morgenmagazin gab, beschimpfte sie den früheren polnischen Außenminister Wladyslaw Bartoszewski als „schlechten Charakter“. Grund für ihre geäußerte Meinung war die Tatsache, dass er frühere Briefe von ihr nicht beantwortet hätte. Ein wenig eigenartig mutet es schon an, daraus auf einen schlechten Charakter zu schließen und dies als Meinung im Rahmen ihrer Position zu äußern. Erschwerend kommt hinzu, dass Frau Steinbach offenbar nicht das geringste Gefühl für Verhältnismäßigkeiten hat, brachte sie diese Beschwerde über die Nichtbeantwortung ihrer Post in Zusammenhang, mit den Verbrechen der Nazizeit an den Menschen Polens: „Vor dem Hintergrund, was das polnische Volk durch deutsche Schuld erlitten hat, haben alle Opfer auch mein tiefes Mitgefühl …….[aber], dass ich Einzelpersonen auch nicht so sehr schätze, wenn sie sich so verhalten, wie man sich anderen Menschen gegenüber einfach nicht verhält“. Diese in dem Zusammenhang getroffene Aussage als dumm zu titulieren, ist eher ein freundliches Understatement. Guido Westerwelle (FDP) stellte als Bundesaußenminister klar, dass Frau Steinbach damit nicht die deutsche Meinung wiedergibt. Er bezeichnete den ehemaligen polnischen Außenminister als: „… eine ehrenwerte Persönlichkeit mit einer großen Lebensleistung für die deutsch-polnische Aussöhnung“. Erika Steinbach hat zumindest einmal mehr gezeigt, dass sie in ihrer Funktion als Vertriebenen-Präsidentin nicht haltbar ist. Eigentlich ist sie das für keine öffentliche Funktion.
Verkauf von Enea geplant
Enea ist der drittgrößte Energieversorger Polens. Nach Angaben der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ könnte der Energieriese noch in diesem Jahr verkauft werden. Bisher ist Enea Teil des staatlichen polnischen Energiemonopols. Das soll sich jetzt ändern. Die Regierung Polens plant, in den nächsten Jahren einen Großteil ihrer staatlichen Betriebe ganz oder teilweise zu verkaufen. Dabei kommt dem Energiesektor eine große Bedeutung zu. Durch seine zentrale Lage in Europa, zwischen den Öl- und Gasförderländern wie Russland und Westeuropa ist Polen ein wichtiges Transitland. Fünf Bieter interessieren sich bisher für Anteile an Enea, von denen 51 Prozent privatisiert werden sollen. Damit hofft der Staat Einnahmen in Höhe von bis zu 1,3 Milliarden Euro zu erzielen.
Polen zufrieden mit deutscher Reaktion auf Steinbach-Äußerung
„Und ich kann es auch leider nicht ändern, dass Polen bereits im März 1939 mobil gemacht hat.“ – Mit dieser Äußerung, anlässlich einer Klausurtagung, sorgte die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, für einigen Unmut in Deutschland und Polen. Gab sie damit doch Polen einen Teil der Schuld am Beginn des zweiten Weltkrieges. Dafür wurde sie nicht nur von deutschen Politikern scharf gerügt, was Frau Steinbach zum Anlass nahm, sich aus dem CDU-Bundesvorstand zurück zu ziehen. Die polnische Regierung hat die klare Kritik der deutschen Regierung als positiv begrüßt. Marcin Bosacki, Sprecher des polnischen Außenministeriums äußerte in dem Zusammenhang: „Wir sind zufrieden mit den Reaktionen der meisten deutschen Politiker, vor allem mit denen der Regierungsvertreter, darunter Bundesaußenminister Guido Westerwelle“. Westerwelle hatte zweideutige Aussagen wie die der Vertriebenen-Chefin als unakzeptabel bezeichnet, da die Verantwortung Deutschlands als Verursacher des zweiten Weltkrieges nicht in Frage gestellt werden kann.
Zlombol – Schrottrallye in Polen
„Zlombol“ heißt die Schrottrallye die in Polen jährlich stattfindet. Aus der polnischen Stadt Kattowitz nach Istanbul soll es diesmal gehen. Vier Tage haben alle Teilnehmer Zeit, um durch die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien das Ziel Istanbul zu erreichen. Dabei kommt es nicht so sehr auf die Geschwindigkeit an als darauf, das Ziel überhaupt zu erreichen. Denn als „Schrottrellye“ wird das Rennen deshalb bezeichnet, weil ausschließlich Oldtimer die noch zu sozialistischen Zeiten gebaut wurden daran teilnehmen dürfen. Trabis, Ladas und Moskwitsch haben allerdings nicht nur Nachteile. Gerade durch ihre einfache Bauweise lassen sich bei Problemen viele Bauteile leichter ersetzen. Da wird aus einem Amateur schnell ein Hobby-Mechaniker, etwas das bei den heute genutzten und mit Elektronik voll gepackten PKW kaum noch möglich ist. Die Einnahmen der Rallye gehen komplett an ein polnisches Waisenhaus – ein zusätzlicher Ansporn, dessen die Teilnehmer kaum bedürfen. Denn gerade die Unwägbarkeiten, die Tücken der Technik die immer wieder überwunden werden müssen und die Hilfe der Teilnehmer untereinander sind es, die den Spaß an dieser Rallye ausmachen.
