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Überraschende Rehabilitierung des „Skandal-Bischofs“

„Auch wir bitten Gott und die betroffenen Menschen inständig um Vergebung und versprechen zugleich, dass wir alles tun wollen, um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen“

Gerade eine Woche ist es her, dass sich der Papst mit diesen Worten, bei der Messe vor 15.000 Priestern auf dem Petersplatz, für den Missbrauch an Kindern durch Priester der katholischen Kirche entschuldigt hat. Die schwerwiegenden Vorwürfe gegen die Mitarbeiter kirchlicher Einrichtungen, haben dem Ansehen der katholischen Kirche weltweit großen Schaden zugefügt. Umso entsetzter wurde heute die Nachricht aufgenommen, dass der Vatikan den ehemaligen polnischen Bischof Juliusz Paetz begnadigte – ohne Angabe der Gründe. Juliusz Paetz musste 2002 zurücktreten, da sich die Vorwürfe wegen sexueller Belästigung, die Studenten eines Priesterseminars in Posen gegen ihn erhoben hatten, bestätigten. Er war damals, unter Verlust aller Ämter, suspendiert worden. Durch die jetzt erfolgte Rehabilitierung, darf der inzwischen 75-jährige unter anderem auch wieder Priester weihen und die Sakramente spenden. Für die Menschen in Polen ist das ein Skandal. Der Posener Erzbischof Stanislaw Gadecki protestierte gegen diese Entscheidung und soll nach Angaben der „Gazeta Wyborcza“, sogar seinen Rücktritt eingereicht haben. Publizist Tomasz Terlikowski ist fassungslos: „…..Denn einerseits fallen im Vatikan Worte der Entschuldigung, gleichzeitig aber verabschieden hochrangige Mitarbeiter der Kurie solche Dekrete. Wenn jemand den Papst kompromittieren wollte, dann ist es ihm leider zu einem gewissen Grad gelungen.“ Warum der Vatikan sich für dieses Vorgehen entschieden hat, bleibt unverständlich.

 

Polen überstellt Mossadagenten nach Deutschland

Vor einigen Tagen wurde in Polen ein mutmaßlicher Agent des israelischen Geheimdienstes Mossad festgenommen. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, an dem Mord an Mahmud al-Mabhuh am 10. Januar beteiligt zu sein. Auch in Deutschland wird gegen ihn, wegen geheimdienstlicher Spionage, ermittelt. Da hier bereits ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt, hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe seine Auslieferung beantragt. Die Rechtslage ist allerdings nicht ganz klar, denn auch Israel fordert die Auslieferung des, als „Uri Bordsky“, unter falschem Namen agierenden Agenten. Der israelische Tourismusminister Stas Miseschnikow verwies in dem Zusammenhang, auf das funktionierende Rechtssystem Israels, dass durchaus in der Lage wäre, mit der Situation selber fertig zu werden. Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass Ermittlungen in Irland ergeben haben, dass der genutzte Pass, von israelischen Behörden in Irland gefälscht worden war. Entsprechend ungehalten reagierte der irische Außenminister Michael Martin:

„Der Missbrauch irischer Pässe durch einen Staat, mit dem Irland freundschaftliche, wenn auch manchmal freimütige Beziehungen unterhält, ist nicht akzeptabel und verlangt nach einer harten Antwort„. Ein israelischer Diplomat, der in dies Affäre verwickelt war, wurde des Landes verwiesen. Bereits Großbritannien und Australien haben kürzlich israelische Diplomaten ausgewiesen.

 

Moderne polnische Kunst in Kiel

Die Stadtgalerie Kiel hat mit der Präsentation „Die kleine Improvisation – Polnische Kunst heute„, die größte Ausstellung polnischer Gegenwartskunst in Deutschland seit zehn Jahren eröffnet. Die Ausstellung zeigt unter anderem Bilder von 13 Künstlerinnen und Künstlern Polens, die in ihren Werken die Auswirkungen der rasanten Veränderungen, die Polen in den letzten dreißig Jahren durchmachte, thematisieren. „Ihre gesellschaftskritischen Bestandsaufnahmen und künstlerischen Visionen sind vielmehr geprägt von Humor und dem Sinn für das Absurde.“– schwärmte die Berliner Kuratorin Dorothee Bienert. Die Kluft zwischender Realität und dem Anspruch der Menschen in Polen an sich und ihr Umfeld, wird beispielsweise in den Fotos und Videos von Julita Wójcik oder Łukasz SkÄ…pski treffend veranschaulicht. Die Ausstellung ist nicht nur ein Beitrag zum 25-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Kiel und Gdynia, sondern auch eine schöne Möglichkeit, die Menschen unseres, uns oftmals noch recht unbekannten Nachbarlandes, besser kennen zu lernen.

 

Mit dem Auto nach Polen?

Polen ist ein verlockendes Urlaubsziel, für deutsche Touristen. Doch wenn es um die Frage geht, ob die Reise mit dem eigenen Auto erfolgen sollte, bekommen viele Deutsche Muffensausen. Zu groß ist die Sorge vor den fast schon sprichwörtlich bekannten Autoschiebern in unserem Nachbarland. Fast 80% befürchten, dass ihnen in Polen das Auto gestohlen wird. Ist ein Diebstahl des Fahrzeuges immer mit Rennerei, Ärger und Verlust verbunden, so trifft das im Ausland natürlich in verstärktem Maße zu. Die Wenigsten wissen, was sie dann für Schritte unternehmen müssen, um nicht im Nachhinein auf den Kosten sitzen zu bleiben. Aus den selben Gründen fürchten auch viele Urlauber, im Ausland in einen Unfall verwickelt zu werden. Prinzipiell empfehlenswert ist es deshalb, die „Grüne Karte“ – den internationalen Kfz-Versicherungsausweis mit zu nehmen. Außerhalb der EU-Länder ist das ohnehin oft vorgeschrieben. Will man mit einem Neuwagen eine solche Reise unternehmen, lohnt es sich, seine Versicherung um eine Neuwertentschädigung zu erweitern. Außerdem sollte für den Fall der Fälle ein Formular zur Schadensaufnahme mitgeführt werden, dass in fast allen europäischen Ländern benutzt wird. Ein Restrisiko bleibt – nicht nur in Polen.

 

Die Hochwassergefahr ist immer noch nicht gebannt

Unser Nachbarland Polen kämpft immer noch gegen die Wassermassen an der Weichsel. Eine zweite Flutwelle hat wieder neue Dammbrüche zur Folge. Es mussten schon wieder tausende Menschen ihre Häuser verlassen und Ackerländer und Dörfer wurden überflutet. Während sich die Lage an der Oder entspannt ist an der Weichsel wieder mit den Höchstwerten von vor zwei Wochen zu rechnen. Am Mittwoch sollen laut Meteorologen weitere heftige Gewitter und Niederschläge in Polen die Wasserpegel steigen lassen.

Das Hochwasser wird jetzt auch noch zum Wahlkampfthema. Der Präsidentschaftskanditat Jaroslaw Kaczyński kritisierte die Hilfsmaßnahmen der Regierung für die Flutopfer als unzureichend. Das ist genau dies, was die Wähler hören wollen.