Radtour an der polnischen Ostsee – Mein Küstenabenteuer zwischen Dünen, Wellen und Wind

Ich wollte mal wieder raus. Frische Luft, Bewegung, Meer. Keine Autobahn, kein Stau – sondern Wind im Gesicht und Sand zwischen den Zehen. Also hab ich mein Fahrrad aufs Auto geschnallt und bin los – Richtung polnische Ostsee. Genauer gesagt: von Świnoujście bis Danzig, immer an der Küste entlang.
Was ich erlebt habe? Mehr als nur Radfahren. Es war eine Reise voller Weite, Stille, Fischbrötchen, endloser Strände und überraschend guter Radwege. Wenn du also mal raus willst – wirklich raus –, dann ist eine Radtour an der polnischen Ostsee genau das Richtige.


Warum die polnische Ostsee?

Weil sie einfach unterschätzt wird. Klar, viele Deutsche fahren nach Usedom oder Rügen – aber hinter der Grenze wartet ein Küstenparadies, das günstiger, ruhiger und überraschend gut ausgebaut ist. Und: Du kannst direkt auf dem EuroVelo 10 fahren – einem der schönsten Fernradwege Europas.
Suchbegriffe wie „Radurlaub Polen Ostsee“, „EuroVelo 10 Polen“, „Radweg Ostseeküste Polen“ werden immer häufiger gesucht – und das zu Recht.


Meine Route: Von Świnoujście nach Danzig in 8 Tagen 🗺️

Ich habe mir für die Tour 8 Tage Zeit genommen – inklusive Pausen, Fotostopps, Eispausen und spontanen Umwegen. Du kannst das natürlich auch schneller (oder langsamer) machen. Hier meine Etappen:

  1. Świnoujście – Międzyzdroje (30 km): direkt in den Nationalpark Wolin, Steilküste, Buchenwälder
  2. Międzyzdroje – Kołobrzeg (ca. 90 km): Dünen, breite Strände, viel Radweg, wenig Autoverkehr
  3. Kołobrzeg – Mielno – Ustka (Etappenziel aufgeteilt in 2 Tage): Badeorte, Seen, Wind in den Haaren
  4. Ustka – Łeba: Leuchttürme, alte Kiefernwälder, Natur pur
  5. Łeba – Władysławowo: Słowiński-Nationalpark mit Wanderdünen (Highlight!)
  6. Władysławowo – Gdynia – Danzig: urbaner, aber trotzdem schön – mit Promenadenradwegen

Gesamtstrecke: ca. 450–500 km – je nach Umwegen und Abstechern. Ich hatte keine sportlichen Ambitionen – ich wollte Meer erleben, nicht Kilometer zählen.


Wo übernachten? 🏡

Ich hab in kleinen Pensionen, Gästehäusern und einmal sogar auf einem Biohof übernachtet. Die Preise lagen meist bei 25–50 € pro Nacht inkl. Frühstück. In der Nebensaison geht’s sogar noch günstiger. In den Touri-Orten wie Mielno oder Łeba kann’s im Sommer aber auch mal voll werden – also besser vorher buchen.
Tipp: Über slowhop.com findest du viele besondere Unterkünfte – oft von jungen Leuten betrieben, mit viel Liebe und Frühstück vom Hof.


Was du brauchst – und was nicht 🧳

Ich war mit einem Trekkingrad mit Gepäcktaschen unterwegs. Wichtig sind:

  • gute Regenkleidung (der Ostseewind ist launisch!)
  • Ersatzschlauch & Werkzeug
  • Sonnencreme, auch bei Wind
  • offline-Karte oder Komoot (in manchen Waldgebieten kein Netz)

Was du nicht brauchst:

  • Stress
  • Rennrad (die Wege sind teils sandig oder schotterig)
  • High-End-Equipment – mein Rad war aus dem Baumarkt und hat alles mitgemacht 😅

Meine Highlights 🌅

  • Die Wanderdünen im Słowiński-Nationalpark – surreal, wie in der Sahara, nur mit Möwen
  • Morgens allein am Strand in Mielno – nur Möwen, Nebel und Meer
  • Fisch essen direkt vom Kutter in Ustka – frisch, günstig, köstlich
  • Das Licht in Łeba – keine Ahnung warum, aber es war magisch
  • Ein Sonnenuntergang auf dem Radweg vor Danzig – ich hätte weinen können vor Glück

Radfahren an der Ostsee ist Seelenpflege

Es war anstrengend – ja. Es war sandig – manchmal. Aber es war frei, weit, wunderschön. Und vor allem: Es war echt. Kein Vergleich zu überfüllten Stränden oder durchgeplanten Urlaubsresorts.
Ich bin nicht als Radprofi losgefahren – aber als Ostsee-Fan zurückgekommen.


Wenn du Fragen zur Route, Etappenplanung oder Unterkünften hast – schreib mir! Ich teil gern meine GPX-Tracks oder Geheimtipps.

Bis zum nächsten Gegenwind – dein Alex 🚴‍♂️🌬️


 

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