Polen hat den Größten… Jesus

Seit Sonntag steht sie – die neue weltgrößte Jesusstatue. 36 Meter ohne, 58 Meter mit Sockel, überragt sie die bisher höchste und bekannteste Jesusstatue in Rio de Janeiro um 6 Meter. Die Einwohner der kleinen polnischen Stadt Swiebodzin erhoffen sich jetzt, einen Boom der Tourismusbranche, der für einen wirtschaftlichen Aufschwung der Kleinstadt sorgen soll. Eugeniusz Hordziej, der zuständige Bauleiter rechnet fest damit: „Die Statue wird eine große Attraktion werden, Menschen aus aller Welt werden hierher kommen“. Um den Pilgern den Weg zu erleichtern, wurde die Statue direkt an die Europastraße 30, die zwischen Warschau und Berlin verläuft, errichtet. Ob sie jedoch mit der berühmten, wenn auch momentan nur zweithöchsten Statue auf dem Berg Corcovado in Brasilien mithalten kann, ist fraglich. Seit achtzig Jahren pilgern Menschen auf diesen höchsten Berg im Tijuca-Nationalpark zu der berühmten Statue Christus‘. Auch die Größe kann nichts daran ändern, dass der polnische „Lattengustl“ mit seiner drei Meter hohen goldenen Krone an der Autobahn, das Flair eines religiösen Schnellimbiss hat.

 

Polen und die Homosexualität

Ausgerechnet die Gleichstellungsbeauftragte Ministerin, Elzbieta Radzisewska, versucht die Medien ruhig zu stellen, um zu verhindern, dass die Meinungsverschiedenheiten zwischen der polnischen Regierung und der EU in Fragen der Rechte Homosexueller, allzu freizügig in die Öffentlichkeit gelangen. Die Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“, hatte über die Kampagne gegen Homophobie berichtet, in deren Rahmen die EU-Justizkommissarin Viviane Reding der polnischen Ministerin widersprochen hatte. Dabei ging es um eine Erklärung Radzisewska’s die gefordert hatte, dass katholische Schulen nur heterosexuelle Lehrer anstellen dürften. Diese Ungleichbehandlung jedoch verstößt gegen die EU-Antidiskriminierungsrichtlinien. Für den zu diesem Thema geschriebenen Beitrag verlangt Ministerin Radziszewska eine Gegendarstellung, da sich ihrer Meinung nach die EU nicht kritisch über ihre Forderung geäußert hätte. Vor allem die Überschrift; „Radziszewska hat unrecht, sagt die Europäische Union“, ärgerte die konservative Politikerin. Ihre Ansichten zum Thema Diskriminierung von Homosexuellen, revidierte sie jedoch nicht.

 

Riesige Jesus-Statue in Polen geplant

Schon in der dritten Novemberwoche soll in Polen, nur 50 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, die welthöchste Christusstatue aufgestellt werden. 58 Meter hoch ist das Standbild, dass der kleinen polnischen Stadt Swiebodzin zu Weltruhm verhelfen soll. Die Idee dafür stammt von Sylwester Zawadzki, einem katholischen Priester, der sich damit, nach eigener Aussage, einen Lebenstraum erfüllt. Vorbild ist die berühmte Jesus-Figur in Concordia (Bolivien) und wie dort soll auch die polnische Statue vollkommen weiß sein – einziger Unterschied; der polnische Jesus bekommt eine goldene Krone. Letzteres findet vor allem die Zustimmung einer kleinen Gruppe fundamentalistischer Christen, die sich schon vor Monaten dafür eingesetzt hat, dass Jesus symbolisch zum König Polens gekrönt werden sollte. Viel Gegenliebe erntete ihre Forderung allerdings nicht. Das Parlamentspräsidium lehnte es rundweg ab, dieses Ansinnen überhaupt auf die Tagesordnung zu setzen. Auch der Bau der riesigen Christusstatue findet mehr Spötter und Kritiker als Zustimmung, nicht nur unter Konfessionslosen. Christen stören sich an der Arroganz, die diesem Bau zugrunde liegt und befürchten, damit lächerlich gemacht zu werden. Zumal die römische Kongregation für Sakramentsordnung den Bau nicht unterstützt sondern im Gegenteil darauf hinwies, dass es Zawadzkis Aufgabe sei, Priester zu sein und nicht Bauherr. Außerdem gibt es erste Sicherheitsbedenken. Denn die Statue ist hohl. „Höchstens 20 Jahren geben wir ihm, dann bricht er auseinander“, meldet sich amüsiert ein Experte für Baustoffe. In vielen Bauabschnitten wird zudem eher schlampig gearbeitet, da Zawadzki davon ausgeht, dass Zulieferer und Baufirmen zum Selbstkostenpreis arbeiten. Für die erhofften Pilger zum neuen ‚König Polens‘ wird es wohl nicht so billig werden, rechnen doch die Befürworter dieses Projekts mit einem kleinen Wirtschaftsaufschwung für Swiebodzin.

 

Polen trauert um erschossenen Politiker

Polnische Politiker trauern um Marek Rosiak. Der Mitarbeiter des Vorsitzenden der Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit, Jaroslaw Kaczynski, war möglicherweise anstelle des Parteivorsitzenden in der vergangenen Woche erschossen worden, als der Täter in das Parteibüro eindrang. Der 62-jährige Täter befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Hintergründe der Tat sind bisher nicht bekannt. Bei der am gestrigen Donnerstag statt gefundenen Trauerfeier sagte Jaroslaw Kaczynski, dass Marek Rosiak für ihn gestorben sei. Ob das den Tatsachen entspricht, wird allerdings erst die weitere Untersuchung des Falles erbringen können. Bisher erweckt Kaczynski eher den Eindruck, dass er versucht den Vorfall zu seinen Gunsten medienwirksam auszuschlachten. So hatte er kurz nach Bekanntwerden der Tat der Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk vorgeworfen, für das Mordkomplott die nötigen Voraussetzungen geschaffen zu haben. Auch für den im Frühjahr statt gefundenen Flugzeugabsturz, bei dem sein Bruder, der damalige polnische Präsident und weitere Regierungsmitglieder zu Tode kamen, machte er Donald Tusk verantwortlich. Das dürfte allerdings in erster Linie dem Wahlkampf für die im November statt findenden Kommunalwahlen geschuldet sein.

 

Die „Tour Salon“ in Posen

Die „Tour Salon“ in Posen ist die wichtigste Reisemesse in Polen. Auch deutsche Anbieter sind hier immer häufiger vertreten. Da Polen zu den wenigen europäischen Ländern gehört, die fast unbeschadet aus der Finanzkrise der vergangenen Jahre hervorgegangen sind, ist auch die Reiselust der Menschen in Polen ungebrochen. Dabei ist Deutschland als direkter Nachbar ein sehr beliebtes Reiseziel, besonders für Kurzausflüge. Auch die Rüdesheim Tourist AG, hat schon zum zweiten Mal hier ihren Stand aufgebaut. Gemeinsam mit dem Kooperationszentrum Hessen-Polen trafen die deutschen Anbieter mit dem Vorstand der Wielkopolska Tourismus Organisation zusammen. Zusammen wollen die Vertreter der deutschen und polnischen Reiseanbieter jetzt eine Strategie entwickeln, die eine bessere Werbung in beiden Ländern möglich macht. Davon profitieren Alle – nicht zuletzt die deutschen und polnischen Touristen. Denn gerade als Kurzurlaubsziel ist das jeweilige Nachbarland reizvoll und aufgrund der guten und regelmäßigen Flugverbindungen auch perfekt geeignet.