Streetfood in Polen – Zwischen Zapiekanka, Oscypek und Pierogi to go

Wenn man an Streetfood denkt, kommen einem oft Bangkok, Istanbul oder New York in den Sinn. Aber ganz ehrlich? Auch Polen hat kulinarisch auf der Straße richtig was zu bieten – und das nicht nur auf hippen Festivals, sondern direkt an Bahnhöfen, Märkten, Promenaden und in den kleinen Fenstern von Bussen und Buden.
Ich hab mich für euch durchgefuttert. Und ja, ich hab’s überlebt. Knoblauchfahne inklusive. 😅


Zapiekanka – Der König der polnischen Snackstraße

Fangen wir mit dem Klassiker an: der Zapiekanka. Eine halbe Baguette-Stange, belegt mit Pilzen, Käse, Ketchup – und je nach Laune auch Knoblauchsoße, Schinken, Jalapeños oder sogar Ananas (ja, das gibt’s wirklich!).
💡 Mein Geheimtipp: In Krakau, auf dem Plac Nowy in Kazimierz, gibt’s eine kleine runde Halle mit mehreren Zapiekanka-Ständen – „Endzior“ ist meine Wahl. Die Variante mit Ziegenkäse und Preiselbeeren? Holy moly.

Funfact: Die Zapiekanka stammt ursprünglich aus der sozialistischen Mangelwirtschaft – heute ist sie Kult. Und ein Must-Try für alle, die knuspriges, käsiges Soulfood mögen.


Oscypek – Käse, aber anders

In der Tatra-Region (vor allem rund um Zakopane) findest du an jeder Ecke Oscypek: geräucherter Schafskäse, hübsch verziert, ein bisschen gummiartig – aber mit ordentlich Wumms im Geschmack.
Und das Beste: Viele Buden braten dir den Käse an und servieren ihn mit Preiselbeermarmelade. Klingt komisch, ist aber einfach genial.

👃 Tipp aus Erfahrung: Frisch ist super – aber wenn du welchen mitnimmst, mach den Beutel im Zug lieber nicht auf. Sonst sitzt du plötzlich allein im Abteil…


Pierogi – Nicht immer nur vom Teller

Klar, Pierogi kennt jeder. Aber Pierogi als Streetfood? Unbedingt! In Städten wie Warschau, Breslau oder Danzig findest du immer öfter Pierogi-Foodtrucks oder kleine Takeaway-Läden, wo die Teigtaschen direkt frisch auf die Hand wandern.
Probier mal die frittierte Variante – super knusprig außen, weich innen. Mein Favorit war ein Foodtruck namens „Pierogarnia Mobilna“ auf einem Markt in Breslau – mit Rote-Bete-Feta-Füllung und Sauerrahm-Dip.

Und ja, ich hab zwei Portionen gegessen. Aus Recherchezwecken, versteht sich 😇


Langosz, Kiełbasa & Co – Die Klassiker vom Grill

Okay, Langosz ist eigentlich ungarisch. Aber auf polnischen Streetfood-Festivals gehört der fettgebackene Fladen mit saurer Sahne, Knobi und Käse mittlerweile zur Grundversorgung. Besonders lecker auf dem Nocny Market in Warschau – einem Nachtmarkt direkt am alten Bahnhof.

Ebenso Pflicht: die gute alte Kiełbasa z grilla – am besten von einem der mobilen Grills, die bei Stadtfesten und Märkten dampfen. Einfach, würzig, rustikal. Und dazu ein Brötchen, Senf und eine kalte Pepsi. Oder besser: ein regionales Bier 🍺


Und zum Schluss: etwas Süßes

Nicht zu vergessen: Gofry – die polnischen Waffeln, meist herzhaft dick, gerne mit Sahne, Erdbeeren, Nutella oder allem gleichzeitig. An der Ostseeküste gibt’s Gofry wirklich an jeder Promenade, am besten frisch gemacht in Kołobrzeg oder Międzyzdroje.
Oder wie wär’s mit einem Pączek (gefüllter Berliner)? In Krakau gibt’s bei Stara Pączkarnia oft eine Schlange – aber die ist berechtigt. Die Dinger sind warm, fluffig und manchmal sogar mit Rosmarin-Zitronen-Füllung. Klingt verrückt – ist es auch. Und gut!


Polens Streetfood? Absolut unterschätzt!

✅ Authentisch, günstig und richtig lecker
✅ Regionale Spezialitäten zum Mitnehmen
✅ Perfekt für unterwegs – oder wenn’s einfach mal schnell gehen muss
✅ Und: Ein echter Blick in die polnische Alltagskultur



Also: Wer Polen nur mit traditionellen Restaurants verbindet, verpasst die halbe kulinarische Wahrheit. Nächstes Mal nicht nur gucken – sondern probieren

 

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