Krakau: Warum diese Stadt mein Herz geklaut hat (und wo es die besten Zapiekanka gibt!)

Okay Leute, setzt euch. Holt euch einen Kaffee oder besser gleich ein Bier. Heute reden wir über Krakau.
Ich war schon viel unterwegs, echt. Aber Krakau? Das ist keine Stadt, das ist ein Gefühl. Manche sagen, es ist das „neue Prag“, aber ich finde, das wird Krakau null gerecht. Es ist viel echter, irgendwie ungeschminkter, auch wenn der Marktplatz aussieht wie aus einem Disney-Film.
Ich war vier Tage dort und habe kaum geschlafen, weil ich einfach nichts verpassen wollte. Von königlichem Prunk bis zu abgeranzten Hinterhof-Bars im jüdischen Viertel – hier ist mein ultimativer Guide für euren Trip.

🎺 Der Rynek: Wo man sich vorkommt wie im Mittelalter

Starten wir ganz klassisch. Der Hauptmarkt (Rynek Główny).

Leute, der Platz ist riesig. Einer der größten in Europa. In der Mitte stehen die Tuchhallen, wo man früher mit Stoffen gehandelt hat und heute Souvenirs kauft (Bernstein, Holzzeugs, Drachen). Ja, es ist touristisch. Aber wenn man da durchläuft, fühlt man sich trotzdem kurz wie ein reicher Kaufmann aus dem 15. Jahrhundert. Der Gänsehaut-Moment: Stellt euch zu jeder vollen Stunde vor die Marienkirche. Da geht oben ein Fenster auf und ein Trompeter spielt eine Melodie (den Hejnał). Plötzlich bricht die Melodie mitten drin ab. Warum? Die Legende sagt, der Wächter wurde damals von einem Tatarenpfeil getroffen, als er die Stadt warnen wollte. Ich stand da unten, hab hochgeguckt und echt Gänsehaut bekommen. Alle Leute bleiben stehen und klatschen danach. Das ist so ein Moment, der verbindet irgendwie.

🐉 Der Wawel: Drachenhöhle und Königsgräber

Ihr könnt nicht nach Krakau fahren, ohne auf den Wawel-Hügel zu klettern. Da oben thront das Königsschloss und die Kathedrale. Es ist der Ort, wo Polens Herz schlägt, sagen die Einheimischen. Die Architektur ist ein wilder Mix, weil jeder König was anbauen wollte.
Aber mein Highlight war nicht das Gold in der Kirche, sondern der Wawel-Drache unten am Flussufer. Da steht eine Statue, die alle paar Minuten echtes Feuer spuckt!

Kleiner Tipp: Man kann per SMS eine Nummer wählen, damit er Feuer spuckt, aber meistens macht er es eh von alleine. Ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind. Unter dem Schloss gibt es auch eine Drachenhöhle. Ziemlich eng und dunkel, aber cool gemacht.

🕍 Kazimierz: Die Seele der Stadt (und mein Lieblingsort)

Jetzt aber weg vom Prunk. Geht nach Kazimierz. Das ist das alte jüdische Viertel.
Vor ein paar Jahren war es hier noch ziemlich runtergekommen, aber jetzt ist es der Place-to-be. Es ist schwer zu beschreiben… es liegt eine Melancholie in der Luft, wegen der traurigen Geschichte (hier wurde auch „Schindlers Liste“ gedreht), aber gleichzeitig pulsiert hier das Leben.
Es gibt dutzende Synagogen, Friedhöfe und Museen, die man gesehen haben muss, um die Geschichte zu verstehen. Macht unbedingt eine geführte Tour (gibt’s auch als „Free Walking Tour“), sonst überseht ihr die wichtigen Details.
Aber abends? Da verwandelt sich Kazimierz. Rund um den Plac Nowy tobt das Leben. Und hier kommen wir zu meinem kulinarischen Highlight: Zapiekanka. Das sind halbe Baguettes, überbacken mit Pilzen und Käse und allem, was ihr wollt. Am Plac Nowy gibt es ein rundes Gebäude (den Okrąglak), wo es nur Zapiekanka-Fenster gibt. Stellt euch bei Endzior an (die Schlange ist meistens am längsten, das ist ein gutes Zeichen). Ich hatte eine mit Salami und Röstzwiebeln. Fettig, heiß, knusprig – das beste Katerfrühstück, auch wenn es abends um 22 Uhr war. Kostet fast nix und macht pappsatt.

🏭 Schindlers Fabrik: Harter Tobak, aber wichtig

Ein bisschen ernster muss ich auch werden. Ich war im Museum in der ehemaligen Emaille-Fabrik von Oskar Schindler.
Ihr kennt den Film, oder? Das Museum ist aber nicht nur über Schindler, sondern zeigt Krakau während der Nazi-Besatzung. Es ist unglaublich gut gemacht, sehr interaktiv, aber auch bedrückend. Man läuft durch inszenierte Gassen, hört Geräusche, sieht Briefe…
Ich musste danach erstmal eine halbe Stunde an der Weichsel spazieren gehen, um den Kopf frei zu kriegen. Aber bitte, geht da rein. Es ist wichtig.

Wichtig: Bucht die Tickets Wochen im Voraus online! Ich hab viele Leute gesehen, die weggeschickt wurden, weil es voll war.

🍸 Nachtleben: Wodka und Kellergewölbe

Krakau hat angeblich die höchste Dichte an Bars weltweit. Keine Ahnung ob das stimmt, aber wir haben unser Bestes gegeben, es zu überprüfen! 😄

Viele Bars sind in alten Kellergewölben. Man geht eine Treppe runter und landet in einer ganz anderen Welt.
Ich war im Alchemia in Kazimierz. Das sieht aus, als hätte man Kerzen in einem verstaubten Wohnzimmer angezündet. Mega Atmosphäre.
Und natürlich: Wodka. Probiert den Haselnuss-Wodka mit Milch. Schmeckt wie Monte-Drink, knallt aber ordentlich. Seid vorsichtig damit!

Koffer packen, sofort!

Krakau hat alles. Geschichte, die man anfassen kann. Essen, das glücklich macht. Und Preise, die den Geldbeutel schonen (zumindest im Vergleich zu Paris oder London).
Ich werde definitiv wiederkommen, allein schon wegen der Zapiekanka.
Habt ihr noch Fragen zu Krakau? Oder kennt ihr eine Bar, die ich vergessen habe? Haut es in die Kommentare! Ich brauch Gründe für den nächsten Trip