Archiv der Kategorie: Reiseblog

Campingurlaub mit Hund in Polen – Mein tierisch entspanntes Abenteuer auf vier Pfoten

Ich liebe Camping. Und ich liebe meinen Hund. Die beste Kombination? Ganz klar: Campingurlaub mit Hund in Polen! Weite Natur, hundefreundliche Menschen, viel Platz zum Toben – und jede Menge entspannte Campingplätze, die Vierbeiner nicht nur tolerieren, sondern richtig willkommen heißen.
In diesem Artikel nehme ich dich mit auf meinen Roadtrip durch Polen – mit Zelt, Hund und jeder Menge Freiheit. Ich zeige dir, wo du gut mit Hund campen kannst, was du beachten musst, und welche Orte sich besonders lohnen.


Warum Polen das perfekte Campingland mit Hund ist

Ganz einfach: viel Natur, wenig Vorschriften, ehrliche Gastfreundschaft – und meistens keine horrenden Zusatzkosten für Hunde. Im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern ist Polen sehr hundefreundlich.
Suchbegriffe wie „Camping Polen mit Hund“, „Urlaub mit Hund Polen“, „Hundefreundliche Campingplätze Polen“ werden immer häufiger gesucht – zurecht, wie ich finde!


Die Basics – Das solltest du wissen 📝🐾

Bevor du losfährst:

  • Dein Hund braucht einen EU-Heimtierausweis und eine gültige Tollwutimpfung
  • Mikrochip ist Pflicht
  • Leine & Maulkorb müssen mitgeführt werden (wird selten verlangt, aber kann nötig sein)
  • An vielen Seen, Wäldern und Stränden keine generelle Leinenpflicht – aber Rücksicht ist wie immer Pflicht

Ich hatte nie Probleme – im Gegenteil: Oft wurde Fritzi (mein Labrador-Mix) zuerst begrüßt und ich erst danach 😄


Meine Top 5 Campingziele in Polen mit Hund 🐕⛺

1. Masurische Seenplatte – Freiheit auf Polnisch

Ich war mit Fritzi mehrere Tage auf dem Campingplatz „Echo“ bei Mikołajki. Direkt am See, viel Schatten durch Kiefern, große Stellplätze – und vor allem: Hunde erlaubt, ohne Aufpreis. Morgens eine Runde schwimmen, dann Waldspaziergang – perfekt!
Tipp: Boot mieten und Hund mitnehmen – viele Anbieter sind offen dafür, wenn der Hund ruhig bleibt.


2. Dunajec-Tal – Berge, Wasser, Wanderwege

In den Pieninen gibt’s traumhafte Landschaften – und viele kleine Campingplätze, die Hunde gerne sehen. Wir waren auf einem Platz in Szczawnica, mit Blick auf den Fluss. Von dort aus: Wandern, chillen, planschen – Fritzi war happy, ich auch.
Tipp: Früh morgens loswandern – dann sind die Wege leer und die Sonne noch mild.


3. Küste bei Rowy – Sand unter den Pfoten

Nicht alle Strände an Polens Ostsee sind hundefreundlich – aber viele Abschnitte bei Rowy, Ustka oder Dziwnów sind es. Ich war auf dem Camping Leśny bei Rowy – naturnah, ruhig, mit Zugang zu einem wilden Strand, wo Fritzi frei laufen konnte.
Tipp: Außerhalb der Hochsaison (Mai–Juni oder ab Mitte September) ist es fast überall erlaubt, mit Hund an den Strand zu gehen.


4. Bieszczady-Gebirge – Wild und wunderbar

Ganz im Südosten liegt die ruhigste Ecke Polens: die Bieszczady. Natur, Stille, Lagerfeuer, Berge – und jede Menge Platz für Mensch und Tier. Ich hab auf einem kleinen, familiengeführten Platz in Cisna gecampt – keine Schranken, keine Parzellen, einfach Freiheit.

Tipp: Achtung auf Zecken – im Frühling/Sommer sind Spot-on-Mittel oder Halsbänder Pflicht!


5. Drawa-Fluss & Nationalpark – Kanufahren mit Hund

Im Drawieński Nationalpark kannst du paddeln, wandern, entspannen – und das sogar mit Hund im Boot! Fritzi war anfangs skeptisch, dann aber der geborene Kanuhund. Am Fluss gibt’s viele kleine Campingplätze, meist mit Feuerstelle und ganz viel Ruhe.


Was ich immer dabeihabe für Fritzi 🧳🐶

  • faltbarer Napf & Wasserflasche
  • Reisebett oder Decke fürs Zelt
  • lange Leine & Erdhaken fürs Anleinen draußen
  • Kauzeug für lange Abende vorm Lagerfeuer
  • Notfall-Set mit Zeckenzange, Desinfektion & Telefonnummer vom Tierarzt vor Ort

Camping mit Hund in Polen – stressfrei & herzlich

Ich hatte selten so einen entspannten, natürlichen und unkomplizierten Urlaub wie in Polen mit Hund. Es braucht nicht viel – nur ein bisschen Vorbereitung, ein offenes Herz für Abenteuer und einen vierbeinigen Gefährten, der es liebt, unterwegs zu sein.


Wenn du also mit Hund verreisen willst – und keine Lust hast auf volle Strände oder überregulierte Campingplätze – dann ist Polen genau das Richtige für dich. Und wenn du Fragen hast: Schreib mir gern. Fritzi und ich teilen unsere Tipps immer gerne weiter


 

Nowy Sącz – Zwischen Bergen, Geschichte und gelebter Tradition

Wenn du Lust auf eine Kleinstadt hast, die nicht nur wunderschön am Fuße der Beskiden liegt, sondern auch ein echtes Stück ursprüngliches Südpolen zeigt, dann ist Nowy Sącz genau dein Ziel.
Die Stadt ist kein typisches Touristenziel – und genau das macht sie so spannend. Hier findest du eine charmante Altstadt, ein offenes Freilichtmuseum, regionales Essen, Gastfreundschaft pur – und dazu jede Menge Natur drumherum. Ideal für ein langes Wochenende oder als Basis, um das Sądecki-Gebirge und das Poprad-Tal zu erkunden.


Altstadt mit Flair – ruhig, aber voller Charakter

Nowy Sącz wurde im 13. Jahrhundert gegründet und überrascht mit einer kompakten, gepflegten Altstadt.

🏛️ Rynek (Marktplatz): einer der größten in Kleinpolen, mit Blick auf die Berge und umgeben von historischen Häusern. In der Mitte steht das Rathaus, ein neobarockes Prachtstück mit Uhrenturm.

🏰 Reste der Stadtmauer und die Ruine des Königsschlosses von Kasimir dem Großen erinnern daran, wie bedeutend die Stadt einst war.

💡 Tipp: Gleich hinter dem Schlosspark beginnt der Flusslauf des Dunajec, perfekt für einen Spaziergang bei Sonnenuntergang.


Skansen – Südpolen im Miniaturformat

Eines meiner Highlights in Nowy Sącz ist das Sądecki Ethnographische Freilichtmuseum.

Hier kannst du durch dörfliche Häuser, Ställe, Kirchen und Windmühlen wandern, die aus der gesamten Region originalgetreu wiederaufgebaut wurden.

👉 Besonders spannend:

  • die Lemkische Holzkirche mit bemalten Innenwänden
  • traditionelle Handwerksstuben (Töpferei, Schuster, Weber)
  • Bauernhäuser mit Gemüsegarten und echten Haustieren

🎠 Direkt nebenan gibt’s das Miasteczko Galicyjskie – ein nachgebautes Städtchen im Galizien-Stil mit Gasthaus, Rathaus und alten Läden. Sehr stimmungsvoll – und fast ohne Touristen.


Natur vor der Tür – Wandern, Radeln, Ausflüge

Nowy Sącz liegt perfekt eingebettet zwischen drei Gebirgszügen:

🥾 Beskid Sądecki – ideal für Tageswanderungen z. B. zum Aussichtspunkt Przehyba, mit Hütte und Wahnsinns-Blick
🚴 Dunajec-Radweg – führt dich entlang des Flusses durch Wälder und kleine Dörfer
🚗 Ausflug nach Krynica-Zdrój – bekanntes Kurstädtchen mit Jugendstil und Mineralwasserbrunnen (ca. 40 Min. Fahrt)

Im Winter kannst du sogar Skifahren – kleinere Pisten gibt’s z. B. in Piwniczna-Zdrój oder Ryterski Raj.


Kulinarik – Deftig, regional, hausgemacht

Die Küche in Nowy Sącz ist bodenständig, ehrlich und richtig lecker:

🍲 Bar Mleczny Smacznego – Milchbar mit Tagesgerichten wie Bigos, Kopytka, Żurek
🍽️ Restauracja Imperial – gehobener, regionaler Stil in historischem Ambiente
Prowincja Café – moderne Kaffeekultur mit stylischer Einrichtung
🍰 Cukiernia Jeziorek – Torten, Pączki, Sernik – Süßes auf polnisch

Und ganz wichtig: Oscypek vom Grill mit Preiselbeeren – bekommst du auf dem Wochenmarkt oder im Skansen, immer frisch und rauchig.


Übernachten in Nowy Sącz

🏨 Hotel Ibis Styles Nowy Sącz – modern, zentrumsnah
🏡 Pensjonat Maja – familiengeführt, ruhig, gute Küche
🏞️ Agroturystyka in Nawojowa oder Stary Sącz – ideal, wenn du Natur und Nähe suchst


Anreise

🚆 Direkt mit dem Zug ab Krakau (ca. 3 Std.), gute Anbindung auch aus Tarnów und Nowy Targ
🚗 Mit dem Auto: über die DK75 ab Krakau, landschaftlich schön, aber kurvig
🚌 Regionale Busverbindungen nach Krynica, Stary Sącz, Piwniczna und Zakopane


Beste Reisezeit

📆 Frühsommer & Herbst: beste Wanderbedingungen, angenehmes Klima
📆 Winter: für Schneefans & Pistenliebhaber
📆 Spätsommer: traditionelle Erntedankfeste, viel regionale Kultur


Fazit: Nowy Sącz – unterschätzt, unaufgeregt, unvergesslich

✅ Ideal für Reisende, die es ruhiger mögen – mit Kultur, Natur und echter polnischer Herzlichkeit
✅ Perfekte Basis für Bergtouren und Ausflüge in die Region
✅ Authentisch und überraschend vielseitig
✅ Und das Beste: Du erlebst Polen – nicht den Touristenfilter


💬 Warst du schon mal in Nowy Sącz oder kennst du andere Orte in Kleinpolen, die man nicht aus dem Reiseführer kennt? Ich bin gespannt auf deine Tipps – schreib’s mir in die Kommentare!
Bis zum nächsten Abzweig ins Echte,
Dein Oleg 🏘️🌲📷

 

Polens verborgene Schätze: 5 außergewöhnliche Reiseziele für 2025, die du nicht verpassen solltest

Hallo liebe Polen-Fans, ich bin Alex, euer Reiseblogger von Polen-Urlaub.net. Heute möchte ich euch fünf außergewöhnliche Reiseziele in Polen vorstellen, die abseits der bekannten Pfade liegen und 2025 definitiv einen Besuch wert sind.


🏰 Marienburg – Die größte Backsteinburg der Welt

Die Marienburg (Malbork) ist ein beeindruckendes Beispiel mittelalterlicher Architektur und die größte Backsteinburg der Welt. Erbaut im 13. Jahrhundert vom Deutschen Orden, bietet sie heute faszinierende Einblicke in die Geschichte und Kultur des Mittelalters.


🌊 Slowinzischer Nationalpark – Wanderdünen und unberührte Natur

Der Slowinzische Nationalpark an der Ostseeküste ist bekannt für seine einzigartigen Wanderdünen, die bis zu 42 Meter hoch sind und jährlich ihre Position verändern. Diese „Sahara Polens“ bietet eine atemberaubende Landschaft und ist ein Paradies für Naturliebhaber und Fotografen.


🏞️ Nationalpark Heuscheuergebirge – Felsenlabyrinthe und Tafelberge

Der Nationalpark Heuscheuergebirge (Góry Stołowe) in Niederschlesien beeindruckt mit seinen einzigartigen Sandsteinformationen, Tafelbergen und Felsenlabyrinthen wie den „Błędne Skały“. Ein ideales Ziel für Wanderer und Geologie-Interessierte.


🌳 Białowieża-Urwald – Europas letzter Urwald

Der Białowieża-Urwald an der Grenze zu Belarus ist einer der letzten und größten verbliebenen Urwälder Europas. Hier kann man Wisente in freier Wildbahn beobachten und auf zahlreichen Wanderwegen die unberührte Natur erleben.


🏙️ Zamość – Die Renaissanceperle im Osten

Zamość, oft als das „Padua des Nordens“ bezeichnet, ist eine der am besten erhaltenen Renaissance-Städte Europas. Die Stadt beeindruckt mit ihrem symmetrischen Stadtplan, farbenfrohen Bürgerhäusern und dem UNESCO-Weltkulturerbe-Status.


Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen Tipps inspirieren. Polen bietet eine Vielzahl von außergewöhnlichen Reisezielen, die es zu entdecken gilt. Wenn ihr Fragen habt oder weitere Empfehlungen benötigt, schreibt mir gerne.


 

Polens schönste Flusslandschaften – Mein Abenteuer zwischen Wasser, Weite und Wanderschuhen

Ich liebe Flüsse. Nicht nur zum Drauf-Gucken, sondern zum Drauf-Sein. Am Ufer entlangwandern, mit dem Kajak durch stilles Wasser gleiten, eine Picknickdecke ausbreiten, einfach nur die Seele baumeln lassen. In Polen ist das besonders schön – denn hier gibt es unzählige, naturbelassene Flusslandschaften, die teils völlig unentdeckt sind.
In diesem Artikel zeige ich dir meine Lieblingsflüsse in Polen – inklusive Tipps für Aktivitäten, schöne Orte entlang der Strecke, ruhige Badeplätze und spannende Naturerlebnisse.


Warum Urlaub am Fluss?

Weil es entschleunigt. Weil man Natur hautnah erlebt. Weil es viel günstiger ist als der klassische Badeurlaub. Und weil Polens Flusslandschaften so vielfältig sind, dass wirklich jeder etwas findet – vom Hobby-Angler über den Genussradler bis zur Wildwasser-Kanufahrerin.
Keywords wie „Kanutour Polen“, „Flussurlaub Polen“, „Natururlaub Polen“ werden immer beliebter – Zeit, dass du erfährst, warum!


1. Krutynia – Die Paddel-Perle in Masuren 🚣‍♀️🛶

Lage: Masurische Seenplatte
Länge: ca. 100 km

Ich hab’s selbst gemacht: Eine mehrtägige Kanutour auf der Krutynia, einem der ruhigsten, schönsten und klarsten Flüsse Polens. Die Strecke führt durch dichte Wälder, weite Wiesen, kleine Seen und ruhige Dörfer.
Tipp: Starte in Sorkwity, übernachte in kleinen Pensionen oder auf Campingplätzen direkt am Ufer – ich hab im Zelt geschlafen und morgens den Nebel über dem Wasser gesehen. Magisch.
Kanuverleih: fast überall möglich, oft mit Gepäcktransport-Service.


2. Dunajec – Schluchten, Berge und Floßfahrten 🏞️🛶

Lage: Südpolen, Pieniny-Gebirge
Länge: ca. 250 km, aber bekannt ist besonders der Schluchtabschnitt

Der Dunajec schlängelt sich durch das Pieniny-Gebirge – teils mit spektakulären Felswänden. Ich bin dort auf einem traditionellen Holzfloß gefahren – mit zwei Steuermännern in Tracht und einer Menge schrägem Humor.
Alternativ: Miete dir ein Kajak oder mach eine Wanderung entlang des Flusses. Das Dunajec-Tal ist ein echtes Naturhighlight!
Tipp: Verbinde das Ganze mit einem Besuch im Kurort Szczawnica oder einer Wanderung zur Drei-Kronen-Spitze (Trzy Korony).


3. Biebrza – Wildnis pur im Nordosten 🦢🌾

Lage: Podlachien, Biebrza-Nationalpark
Länge: ca. 160 km

Der Biebrza-Fluss ist nichts für Pauschalurlauber – aber perfekt für alle, die es wild und ursprünglich mögen. Hier findest du eine der letzten unberührten Flussmoore Europas. Ideal zum Beobachten von Vögeln, Elchen, Bibern – und zum einfach mal Nichts-Tun.
Ich hab dort eine geführte Kanutour gemacht – mit Fernglas und Gummistiefeln. Abends dann in einer rustikalen Holzhütte mit Kamin übernachtet. Kein WLAN, keine Straße, nur Natur. Genau mein Ding.


4. Weichsel (Wisła) – Der große Strom 🏙️🚴

Lage: Ganz Polen – von den Karpaten bis zur Ostsee
Länge: über 1.000 km

Die Weichsel ist der längste Fluss Polens – und einer der geschichtsträchtigsten. In Krakau, Warschau, Toruń oder Gdańsk fließt sie direkt durch die Stadt. Ich hab dort oft an der Promenade gesessen, Sonnenuntergänge geschaut, Vögel beobachtet.
Tipp für Aktive: Teile des Weichsel-Radwegs (Wiślana Trasa Rowerowa) sind bereits ausgebaut – ideal für mehrtägige Radtouren entlang des Wassers.


5. Drawa – Glasklar und unterschätzt 💧🌳

Lage: Westpommern
Länge: ca. 190 km

Ich war echt überrascht, wie klar und ruhig der Fluss Drawa ist. Die Strecke führt durch den Drawieński Nationalpark, vorbei an alten Mühlen, bewaldeten Ufern und kleinen Seen. Kanufahren dort ist fast meditativ – und trotzdem nie langweilig.
Ich hab zwei Tage gebraucht für meine Mini-Kanutour – übernachtet im Zelt, morgens Kaffee am Wasser, abends Lagerfeuer. Naturkino in Reinform.


Polens Flüsse sind eine Reise wert

Ob im Kajak, auf dem Fahrrad, zu Fuß oder einfach nur auf einer Bank am Ufer – die Flüsse Polens laden dich ein, langsamer zu werden. Und genau das brauchen wir doch manchmal, oder?


Wenn du Lust hast auf einen Urlaub abseits vom Trubel – dann such dir einen Fluss, pack Zelt oder Rucksack und lass dich einfach treiben. Polen hat dafür die perfekte Kulisse.
Wenn du Fragen zur Ausrüstung, Routenplanung oder Übernachtung hast – schreib mir gern. Ich hab mittlerweile einige Flüsse getestet und verrate dir gern meine Lieblingsplätze.

 

Przemyśl – Polens unterschätztes Juwel im Südosten

Wenn du glaubst, in Polen schon alles gesehen zu haben – Krakau, Danzig, Warschau, Wrocław – dann hab ich einen echten Geheimtipp für dich: Przemyśl (sprich: „Pshemyshl“). Die Stadt liegt im äußersten Südosten Polens, nur wenige Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, und überrascht mit Kultur, Festungen, Geschichte und einem Hauch Österreich-Ungarn-Flair.
In diesem Reisebericht nehme ich dich mit in eine der ältesten Städte Polens, die du ganz sicher nicht auf dem Schirm hattest – aber vielleicht bald auf deiner Bucketlist stehen sollte.


Altstadt mit Charme – und Höhenunterschieden

Przemyśl ist eine Stadt auf mehreren Ebenen. Wörtlich. Die Altstadt zieht sich an einem steilen Hang hoch, was für traumhafte Ausblicke sorgt – und für ein bisschen Beintraining, wenn du zu Fuß unterwegs bist.

🕍 Marktplatz (Rynek) – hübsch, schräg, mit bunten Häusern und der barocken Kathedrale in Sichtweite.
Kathedrale St. Johannes – von außen eher schlicht, innen überraschend prachtvoll mit Rokoko-Altar.
🕍 Griechisch-katholische Kathedrale – zeigt die starke ukrainische Prägung der Stadt, vor allem im Kulturleben.

💡 Tipp: Unbedingt den Glockenturm erklimmen – der Blick über die Dächer und das San-Tal ist der Wahnsinn.


Die Festung Przemyśl – österreichisches Erbe mit Stahlhelm

Przemyśl war in der Zeit der Habsburger Monarchie ein wichtiger Militärstützpunkt – und die Festung Przemyśl war eine der größten ihrer Art in Europa.

🪖 Über 40 Fortanlagen umgeben die Stadt – ein gewaltiger Verteidigungsgürtel, der während des Ersten Weltkriegs hart umkämpft war.

Viele Forts sind heute Ruinen, aber frei zugänglich – ideal für Abenteurer, Geschichtsnerds und Fotofans.

🎯 Besonders spannend:

  • Fort Salis Soglio – gut erhalten, mit Tunnelsystem
  • Fort XIII San Rideau – teils überwachsen, aber atmosphärisch
  • Fort VIII Łuczyce – mit Infotafeln und Ausblick über das Tal

💡 Mein Tipp: Miet dir ein Rad und mach eine kleine Rundtour zu den Forts – es gibt ausgeschilderte Wege.


Eisenbahnerstadt mit Retro-Flair 🚂

Przemyśl ist auch ein Paradies für Eisenbahnfans:

  • Der Hauptbahnhof Przemyśl Główny ist ein Jugendstiltraum mit Säulenhalle, Kronleuchtern und Nostalgie pur.
  • Die Stadt ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt Richtung Lemberg, Rzeszów und Krakau – mit täglich vielen internationalen Verbindungen.

Für Fans: In der Stadt gibt’s auch ein kleines Eisenbahnmuseum, liebevoll privat betrieben.


Kulinarik in Przemyśl – osteuropäisch & deftig

🍽️ Kresowa Restauracja – klassische Küche des Ostens: Wareniki, Borschtsch, Wildgerichte
🍷 C. K. Monarchia – österreichisch-galizische Fusionsküche in Habsburger-Atmosphäre
Fiore – stylisches Café mit super Kaffee & Kuchen
🍰 Cukiernia Fiore – Napoleonka & Kaffee mit Blick aufs Rathaus

Und natürlich: Pijalnia Czekolady Wedel – für Schokoholics mit Stil. 😋


Ausflüge in die Umgebung

🌲 Arboretum Bolestraszyce – wunderschöner botanischer Garten mit seltenen Bäumen und Pflanzen
🛤️ Grenzübergang Medyka – zu Fuß oder per Rad zur ukrainischen Grenze (nur mit Reisepass!)
🏰 Schloss Krasiczyn – Renaissance-Traum mit Arkadengängen und Park, ca. 15 km entfernt


Übernachten in Przemyśl

🏨 Hotel Dwór Wapowce – Herrenhaus-Feeling mit Schlossambiente
🏨 Hotel Marko – modern & zentrumsnah
🏡 Apartamenty Rynek 20 – mitten im Geschehen, mit Altstadtblick


Anreise

🚆 Perfekte Bahnverbindungen von Krakau, Rzeszów und sogar aus Kiew oder Lwiw
🚗 Mit dem Auto: etwa 2 Std. von Rzeszów
🚌 Fernbusse ab Warschau, Krakau, Katowice – auch Direktverbindung aus Deutschland


Beste Reisezeit

📆 Frühjahr & Herbst – tolles Licht, nicht zu heiß
📆 Sommer – ideal für Ausflüge & Radtouren
📆 Winter – schneebedeckte Altstadt = Postkartenidylle


Meine Zusammenfassung: Przemyśl – unterschätzt, ungeschliffen und unvergesslich

✅ Ideal für Geschichtsinteressierte, Ruhesuchende & Grenzgänger
✅ Mischung aus Galizien-Flair, Festungen und Bahngeschichte
✅ Noch kaum entdeckt – echte Entschleunigung
✅ Und das Beste: Wer hierher kommt, reist weiter – im Kopf und im Herzen