Tag 1 – Planlos ist auch ein Plan
Ich geb’s gleich zu: Ich hatte keinen echten Plan. Nur ein Auto, eine Thermoskanne Kaffee und die vage Idee, „einfach mal loszufahren“. Der Plan war also: kein Plan. Navi an, Ziel: „irgendwo Richtung Masuren“. Schon nach 20 Minuten war klar – das wird keine normale Reise.
Erster Zwischenfall: polnische Landstraße. Kühe quer über den Weg. Ich bremse, die Kühe schauen mich an, als wären sie hier die Touristen. Vielleicht waren sie das auch.
Tag 2 – Der See, der keiner war
Ich hatte auf Google Maps ein blaues Fleckchen entdeckt. Sah nach See aus. Vor Ort: eine matschige Wiese. Naja, Fehler passieren. Dafür hab ich einen älteren Herrn getroffen, der mich zu seiner Gartenlaube einlud – mit hausgemachtem Kompott und Geschichten aus den 80ern. Wir verstanden uns irgendwie ohne Worte. Ich schwör, Lachen funktioniert auch ohne Grammatik.
Tag 3 – Krakau, Parkverbot & Pierogi-Panik
In Krakau hab ich gelernt, dass Parken dort so einfach ist wie ein Rubik’s Cube mit Handschuhen. Nach 20 Minuten Suche: Parkplatz gefunden. Nach weiteren 10: Strafzettel. Klassisch.
Aber alles vergessen, als ich Pierogi aß. Spinat-Schafskäse, Butter, Zwiebeln – das Leben war wieder schön. Essen rettet alles, immer.
Tag 4 – Der Tankstellen-Moment
Kurz vor Danzig: Tank leer. Ich rolle im Leerlauf auf eine Tankstelle, schiebe den Wagen die letzten drei Meter (ja, wirklich). Der Tankwart lacht, sagt: „To jest przygoda!“ – Das ist ein Abenteuer. Ich glaub, er hatte recht.
Tag 5 – Das Meer und die Stille
Am Ende stand ich in Świnoujście am Strand. Sonnenuntergang, Möwen, Wind. Kein Ziel mehr, kein Stress. Nur das Rauschen des Meeres und das Gefühl, dass alles genau so richtig war.
Ein Roadtrip durch Polen ist kein Hochglanzurlaub. Es ist Chaos, Kaffee, Schlaglöcher und pure Freiheit. Ich hab mehr gelacht, als ich geplant hatte – und genau das war der Punkt.
Manchmal ist das Beste an einer Reise, dass sie ganz anders läuft als gedacht. 🚗💨