Wegen: „Mangelnde Toleranz gegenüber Katholiken“, protestiert die katholische Kirche gegen eine Krakauer Privatschule. Diese versteht sich als Bildungseinrichtung für Kinder aller möglichen Glaubensrichtungen und legt aus diesem Grund Wert auf eine neutrale Umgebung. Deshalb hat sich die Leitung der Schule dazu entschieden, alle Kreuze aus den Klassenzimmiern zu entfernen. Magdalena Siekanska, die Direktorin der Schule erklärt: „Wir sind tolerant und offen gegenüber Kindern anderer Nationalitäten und anderer Glaubensrichtungen“. Eine Bildungseinrichtung muss sich gleichermaßen um alle Kinder bemühen, unabhängig von der Religion ihrer Eltern. Die Kirche jedoch akzeptiert die Begründung nicht. „So etwas ist noch nie passiert, wir haben es hier mit einem Mangel an Toleranz gegenüber Katholiken zu tun“, beschwert sich der Beauftragte der Erzdiözese für Kinder und Jugendliche, Pfarrer Tadeusz Panus und: „Es gibt so etwas wie die berechtigte Verteidigung der Rechte der Mehrheit vor den Forderungen einer Minderheit“. Die katholische Kirche drohte außerdem damit, keine Katecheten mehr in diese Schule zu schicken, wodurch sie auch den Religionsunterricht einstellen könnten. Pfarrer Panus: „Das ist keine Erpressung, aber die Schule muss unsere Anforderungen für die Abhaltung des Religionsunterrichts erfüllen“. Er scheint dabei zu vergessen, dass damit auch ein Präzedenzfall für eine Schule ohne Religionsunterricht geschaffen würde. Die Schule wird dadurch keinen Mangel an Schülern erleiden, die Kirche in Polen jedoch sägt sich damit den Ast ab, auf dem sie sitzt. Denn ohne früh erzogenen Nachwuchs, gibt es bald auch keine zahlenden Katholiken mehr.
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Deutsch-polnische Konferenz in der Viadrina
Am 2. und 3. November findet anlässlich des 20. Jahrestages des neuen deutsch/polnischen Grenzvertrages eine Konferenz statt. Dabei werden auch die 40 Jahre Warschauer Pakt und 60 Jahre des Görlitzer Abkommens besprochen. Gastgeber der Konferenz ist die Universität Viadrina Frankfurt/Oder, die damit an die Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen erinnern will. Im Leitthema geht es um die aktuellen und zukünftigen Möglichkeiten zur Erweiterung der Beziehungen zwischen beiden Nachbarstaaten. Eröffnet wird die Debatte am Dienstag, dem 2. November um 18.15 Uhr, durch einen Gesprächsabend an dem unter anderem der ehemalige Außenminister Dr. Dietrich Genscher und Prof. Wladyslaw Bartoszewski teilnehmen werden. Auch die amtierenden Außenminister Deutschlands und Polens werden zu Wort kommen. Eingeladen sind alle Bürger, die Interesse an den genannten Themen haben. Anmelden kann man sich auf der dafür eingerichteten Website unter: www.europa-uni.de/de-pl-konferenz2010.
Abfuhr für Polens Bischöfe
Die Kirchen haben noch in vielen europäischen Ländern einen Sonderstatus, der nicht mehr mit den Grundsätzen der jeweiligen Verfassung vereinbar ist. Besonders in Polen wird der Sonderstatus der dort hauptsächlich vertretenen katholischen Kirche gewahrt und durch alle bisherigen Regierungen unterstützt. Das verführt die Kirchenvertreter jedoch immer wieder, die Grenzen ihrer Macht auszuloten und möglichst zu erweitern. So hatten am Montag polnische Bischöfe einen Brief an den amtierenden Präsidenten geschrieben, indem sie gegen die zur Debatte im Parlament vorliegenden Gesetzesvorlagen protestierten. Dabei bezeichneten sie die In-vitro-Fertilisation, bei der entnommene Eizellen außerhalb des Körpers befruchtet und anschließend wieder implementiert werden, als „die kleine Schwester der Eugenik“. Damit vergleichen sie die Hilfe für Paare, die ohne medizische Unterstützung keine Kinder bekommen können, mit der von den Nazis durch Ermordung „lebensunwerter Menschen“ vorgenommenen Auslese. Auch verunglimpften die Bischöfe medizinische Wissenschaftler, deren Arbeit nach Meinung der Kirche „objektiv wissenschaftliche Tatsachen“ ignorieren würde. Regierungssprecher Pawel Gras, wies das Statement am Dienstag gegenüber der Presse scharf zurück. Zwar dürfe die Kirche gern ihre Meinung äußern, jedoch nicht in der vorliegenden Form. Er machte klar, dass sich die Regierung keiner „Erpressung und keiner Drohung“ durch die katholische Kirche beugen werde. Religion ist Privatsache – ein Fakt, den immer häufiger auch die Kirchenvertreter in Polen zu spüren bekommen.
Kur im Isargebirge im Trend
Das Isargebirge liegt im Dreiländereck; Polen, Deutschland und Tschechien. Es gehört mit zu den schönsten schlesischen Landschaften. Dort liegt auch, auf polnischer Seite, der Kurort Bad Flinsberg, oder im polnischen; Swieradów Zdrój. Bekannt ist der Kurort besonders für seine Mineral- und Radonhaltigen Heilquellen und für die heilenden Moorbehandlungen. Das Park Hotel SPA ist ein als Kureinrichtung anerkanntes Wellnesshotel, dass schon durch seine schöne Lage und den sehenswerten und Kurpark besticht. Das Hotel ist ein im Jahre 1905 errichtetes denkmalgeschütztes Fachwerkhaus, das seit dem Abschluss seiner Modernisierung 2006 hohen Komfort bietet. Die Atmosphäre ist freundlich und fast schon familiär, der Service erstklassig. Es ist ausgestattet mit verschiedenen Behandlungsräumen und einem Rehabilitationszentrum. Das deutsch sprechende Personal achtet auch auf Sonderwünsche der Gäste und bereitet auf Wunsch auch spezielle Diätmahlzeiten zu. Jahreszeitenabhängig ist der Kuraufenthalt nicht, Gäste profitieren aber von besonders günstigen Herbst- und Winterkonditionen. Die kulanten Preise, die kurzen Anfahrtszeiten und der hohe Qualitätsstandard, machen es besonders für deutsche Touristen zu einem reizvollen Urlaubsziel.
Streit um Entschädigung der polnischen Kirche
Seit dem Ende des sozialistischen Ostblocks kämpft die katholische Kirche in Polen für die Rückgabe von Grundstücken, die im Kommunismus verstaatlicht worden waren. Bisher konnte in dem daraus resultierenden Konflikt jedoch nur rechtliche Teillösungen gefunden werden. Ein Grund dafür ist, dass die bisherigen Nutzer der reklamierten Grundstücke auf das bestehende öffentliche Interesse an der Nutzung, beispielsweise bei darauf gebauten Hochschulen verweisen können. Das Geld, um die Kirche zu entschädigen hat der Staat aber nicht. Jetzt spitzt sich der Streit zwischen der polnischen Regierung und der polnischen katholischen Kirche wieder zu. Nach Aussage der oppositionellen Sozialdemokraten hat die Kirche in den vergangenen Jahren bereits Grundstücke und Immobilien im Wert von sechs Milliarden Euro erhalten. Die polnische Bischofskonferenz bestreitet dies vehement. Mit lediglich 28 Millionen Euro seien sie bisher entschädigt worden. Weihbischof Stanislaw Budzik, bezeichnete die Regierungsangaben als eine: „beispiellos ungerechten Attacke“ gegen die Kirche.
