Breslau (Wrocław): Die unterschätzte Hipster-Perle, die du sofort auf deine Bucket-List packen musst!

Leute, Hand aufs Herz: Wenn ihr an Städtereisen in Polen denkt, was ploppt da als Erstes auf? Krakau? Warschau? Klar, die sind mega. Aber ich war letztes Wochenende in Breslau (Wrocław) und ich sag euch: Diese Stadt ist der absolute Wahnsinn! Sie ist jung, sie ist bunt, und sie hat… Zwerge. Ja, ihr habt richtig gelesen. Hunderte kleine Bronze-Zwerge.
Vergesst Venedig (auch wenn Breslau wegen der vielen Brücken oft so genannt wird). Breslau hat einen ganz eigenen Vibe, irgendwo zwischen entspannter Studentenstadt und historischem Prunk. Ich hab mir die Füße wund gelaufen, mich durch gefühlt 20 Restaurants gefuttert und bin jetzt offiziell verliebt. Warum Breslau das perfekte Ziel für euren nächsten Wochenend-Trip ist und wo ihr die besten Pierogi und das coolste Craft Beer bekommt, verrat ich euch jetzt.

🧙‍♂️ Die große Zwergenjagd: Pokémon Go war gestern

Okay, fangen wir mit dem Elefanten (oder besser: dem Zwerg) im Raum an. Man kann nicht über Breslau schreiben, ohne die Breslauer Zwerge (Krasnale) zu erwähnen. Es fing alles mal als politische Satire gegen das kommunistische Regime an (die „Orange Alternative“), aber heute sind die kleinen Kerle Kult.
Es gibt mittlerweile weit über 600 (!) von ihnen, verteilt in der ganzen Stadt. Und das macht das Sightseeing so genial: Du rennst nicht stumpf von Kirche zu Kirche, sondern du scannst ständig den Boden.

  • Da gibt’s den Bankier-Zwerg, der Geld abhebt.
  • Den Sisyphus-Zwerg, der ne Kugel den Berg hochrollt.
  • Und meinen Liebling: Den Betrunkenen Zwerg, der vor einer Brauerei pennt. Fühl ich.

Mein Tipp: Kauft euch in der Touri-Info am Rynek (dem Marktplatz) für ein paar Zloty ne Karte oder ladet euch die App runter. Es macht süchtig! Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen, aber ich glaub, ich hab so 40 gefunden. Wer bietet mehr? 😉

🏙️ Der Rynek: Ein Marktplatz wie aus dem Bilderbuch

Wenn ihr am Großen Ring (Rynek) ankommt, klappt euch erstmal die Kinnlade runter. Das ist einer der größten Marktplätze Europas und die bunten Bürgerhäuser sehen aus wie gemalt. Mittendrin steht das alte Rathaus – ein gotisches Monster von einem Gebäude, im positivsten Sinne.
Ich hab mich dort einfach in einen der Biergärten gesetzt (ja, die Preise sind direkt am Platz etwas höher, aber für deutsche Verhältnisse immer noch okay) und Leute beobachtet. Die Stimmung ist super entspannt, Straßenmusiker spielen, und abends wird alles wunderschön beleuchtet.

Aber Achtung: Lauft auch mal in die kleinen Seitengassen! Da findet ihr so versteckte Höfe wie den bei der alten Fleischbank (Stare Jatki). Da stehen jetzt Bronzestatuen von Schlachttieren. Klingt makaber, ist aber ne coole Kunst-Installation und die Gasse selbst ist voller kleiner Galerien.

🍽️ Essen in Breslau: Pierogi, Craft Beer & Hipster-Cafés

Okay, kommen wir zum Wichtigsten. Essen. Breslau ist ein Paradies für Foodies.

  1. Zum Frühstücken: Geht ins Giselle. Das ist so ein französisches Café, wo es himmlische Croissants gibt. Oder ins Mleczarnia („Milchbar“) im jüdischen Viertel. Das sieht drinnen aus wie bei Oma im Wohnzimmer, voll mit altem Trödel und Kerzenlicht. Super gemütlich!
  2. Deftig Polnisch: Natürlich müsst ihr Pierogi essen. Ich war im Pierogarnia Stary Młyn. Ja, ist ne Kette, aber die Dinger sind handgemacht und kommen in allen Variationen. Probiert die „Ofen-Pierogi“, die sind gebacken statt gekocht. Gamechanger!
  3. Craft Beer: Breslau ist Polens Bier-Hauptstadt. Geht unbedingt in die Browar Stu Mostów (Brauerei der 100 Brücken). Die brauen unfassbar gutes Zeug. Ich hatte ein IPA, das nach Mango geschmeckt hat. Klingt komisch, war aber lecker.

Und für den Abend? Das Viertel um die Ulica Świętego Antoniego (Antonienstraße) nennt man auch das „Viertel der vier Tempel“. Da reiht sich eine Bar an die nächste. Im Sommer sind alle draußen, man steht mit dem Drink auf der Straße, quatscht und lacht. Null Schickimicki, einfach nur gute Laune.

🏝️ Entspannung auf der Dominsel (Ostrów Tumski)

Wenn euch der Trubel zu viel wird, geht rüber auf die Dominsel. Das ist der älteste Teil der Stadt. Hier ticken die Uhren langsamer. Es gibt wunderschöne alte Kirchen, viel Grün und… einen echten Laternenanzünder!
Kein Scherz. Jeden Abend (sobald es dämmert) läuft da ein Typ mit Umhang und Zylinder rum und zündet per Hand die über 100 Gaslaternen an. Das ist so romantisch, da will man sofort irgendwen heiraten. Oder zumindest Händchen halten.

💡 Alex‘ Fazit: Warum Breslau?

Breslau hat mich echt überrascht. Es ist weniger überlaufen als Krakau, fühlt sich aber „westlicher“ und moderner an als viele andere polnische Städte. Es ist die perfekte Mischung aus Geschichte (die man an jeder Ecke sieht) und junger Energie (wegen der vielen Studenten).
Ich hab für mein ganzes Wochenende (Unterkunft, Essen, Eintritte) vielleicht die Hälfte von dem bezahlt, was ich in München oder Hamburg gelassen hätte. Und dabei hab ich gelebt wie ein König!

Also, worauf wartet ihr? Schnappt euch den Zug (der „Kulturzug“ von Berlin fährt am Wochenende direkt durch!) und ab nach Wrocław. Und wenn ihr einen Zwerg seht, grüßt ihn von mir!

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